Ich habe mich jetzt schon mehrmals beim Weihnachtsgeschenke-Online-Suchen erwischt. Muss mir das peinlich sein? Ist das bedenklich? Vielleicht. Fakt ist, lange ist’s nicht mehr und schließlich werde ich am 23.12. ankommen, an dem Tag, an dem panisch verzweifelte Ehemänner (vielleicht auch -frauen, um nicht sexistisch zu sein) Douglas stürmen und verzweifelt anfangen, Geschenke zu suchen. Diese Option wird sich mir nicht bieten. Wer weiß, ob ich Heiligabend überhaupt ohne Streichhölzer in den Augen auskomme oder dank Jetlags in einen komaartigen Tiefschlaf falle.
(Der geübte Hobbyspanier hat durch diesen Absatz vielleicht schon das erste Wort des Titels dechiffriert…) Die dritte Runde Parciales liegt hinter uns und es hat sich bewiesen (ohne aber die Ergebnisse zu kennen (-; ), dass sich absolute Gelassenheit in jedem Fall auszahlt. Dann habe ich hier vielleicht doch meinen Teil der Mission erfüllt: tranquilidad (= Ruhe) an den Tag legen! „Versuch’s mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit…“ Ach Balu, das waren Zeiten. :-)
Wusstet ihr noch, dass das Mädchen zum Schluss im „Libro de la selva“ (= „Dschungelbuch“) Shanti hieß? Das erinnert mich an meine jahrelange Passion Wölfe zu imitieren! (Akela… Na? Ok, das ist jetzt wirklich schon Fan-Wissen…) Naja, ich war jung und brauchte das Geld. Gut jetzt – Themawechsel. Am Freitag geht’s ab gen Osten: nach Chihuahua, danach mit dem einzigen Personenzug Mexikos durch die Sierra Tarahumada mit riesigen Canyons (3 mal so groß wie der Grand Canyon…) nach Creel, dann nach Los Mochis und schließlich mit dem Schiff nach Niederkalifornien (die Halbinsel da links) nach Los Cabos. Von La Paz aus geht’s dann am Samstag zurück. Also, man darf gespannt sein, aber ich denke mal, ich komme mindestens erdnussbraun wieder. :-)
Am Wochenende waren wir erneut klettern, wieder mal bei Bombenwetter – und schon einen Tag später kann man sich schon gar nicht mehr ohne 4 Schichten Kleidung aus dem Haus trauen. Da fällt mir ein: Demnächst lade ich ein Foto von meinen durch’s Klettern enstandenen Hornhautschichten (= callosidad) an den Fingernspitzen hoch! Jedenfalls wechselt das Wetter jetzt ständig und jeder Eingeborene gibt dazu seine eigene Theorie zum Besten: Die Einen sagen, kalte und warme Tage wechseln im 3-Tages-Rhythmus. Andere geben zu, die Abstände weiß keiner, und weitere Einheimische beziehen sich auf die Stellung des Erdenmondes zum Jupiter… – aber alle sind sich unheimlich sicher. – Pase lo qe pase. (= Komme, was wolle.)
Übrigens machen wir seit dem Wochenende einen repaso durch die mexikanische Geschichte und sind mittlerweile bei der Unabhängikeit (1814) angekommen. Mogli erzählt mir sämtliche Anekdoten, mit Hilfe des Internets, Karten, usw., ich mitmeißelnd – so haben wir schon einige Stunden verbracht. Sehr spannend. Die Geschichte hilft zu verstehen, warum sie so sind, wie sie sind, die Mexikaner… *seufz und wissend nick* Contunuará… (= Fortsetzung folgt)